Die Netzhaut ist für das Auge, was der Film für die Kamera ist. Sie erzeugt die Bilder, die über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet und wahrgenommen werden.
Die etwa 130 Millionen Sinneszellen in der Netzhaut des Auges sind anspruchsvoll: Jede Störung des Stoffwechsels kann sie irreparabel schädigen. Erkrankungen führen häufig zu starken Beeinträchtigungen des Sehens oder sogar zur Erblindung.
Seheindruck bei Netzhauterkrankung
Bei einem oder mehreren dieser Symptome sollte dringend der Augenarzt aufgesucht werden, da eine Erkrankung der Netzhaut vorliegen könnte.
Bestimmte Veränderungen der Netzhaut können mit dem sog. Argon-Laser behandelt werden.
Vor der Laserbehandlung wird zunächst die Pupille mit Augentropfen weitgetropft und das Auge betäubt. Danach wird ein Kontaktglas auf das Auge aufgesetzt. Der Laser kann durch dieses Kontaktglas gezielt auf bestimmte Netzhautbereiche gerichtet werden. An diesen Stellen kommt es durch die Laserenergie kurzzeitig zu einer starken Erwärmung, die eine Vernarbungsreaktion auslöst. Dieser Vorgang wird als „Laserkoagulation“ bezeichnet.
Während des Eingriffes ist es möglich, dass das Licht der Spaltlampe Patienten blendet. Die Laserbehandlung kann zudem etwas schmerzhaft sein, wird aber in der Regel gut toleriert.
Der Argon-Laser wird hauptsächlich eingesetzt, um einen Riss oder ein Loch in der Netzhaut zu veröden. Dadurch lässt sich oft eine Netzhautablösung verhindern, die eine grössere Operation nötig machen würde.
Auch bei Patienten mit Mangeldurchblutung der Netzhaut oder bei Patienten mit diabetischen Netzhautveränderungen wird die Laserkoagulation durchgeführt.
Bei der fokalen Laserkoagulation wird im Bereich der zentralen Netzhaut gelasert, um undichte Blutgefässe zu veröden und damit einen Rückgang von Flüssigkeitseinlagerungen im Bereich der Makula zu erreichen.
Bei der sog. panretinalen Laserkoagulation werden über die gesamte Netzhaut verteilt viele kleine Lasernarben gesetzt. Hierdurch lässt sich die Sauerstoffversorgung der Netzhaut verbessern. Spätere Komplikationen, welche beispielsweise durch eine Mangeldurchblutung der Netzhaut entstehen, können so vermieden werden.
Argon-Laser
Eine sog. Pars-Plana-Vitrektomie (PPV) bieten wir unseren Patienten an, wenn eine Heilung ihrer Netzhauterkrankungen nur mittels eines chirurgischen Eingriffs erreicht werden kann, diese Situation finden wir häufig bei folgenden Erkrankungen vor:
Operative Absaugung des Glaskörpers (Vitrektomie)
Der Eingriff erfolgt über minimalinvasive 23 oder 25 Gauge Zugänge
Wohlbefinden und Sicherheit unserer Patienten haben für uns oberste Priorität. Unsere erfahrenen Netzhautspezialisten führen die Eingriffe nach neuestem Stand der Augenchirurgie und mit modernster technischer Ausstattung über minimalinvasive 23 Gauge oder 25 Gauge Zugänge mit einer Grösse von nur 0,5 bzw. 0,65 mm besonders fortschrittlich und schonend für das Auge durch.
Dank dem Einsatz dieser minimal-invasiven Vitrektomietechnik können wir auch kompliziertere Eingriffe mit vergleichsweise geringem Risiko durchführen und erforderliche Schnitte in Binde- und Lederhaut minimal halten. Diese hochfeinen Zugangswege verschliessen sich im Normalfall von alleine wieder, auf Nähte können wir daher verzichten.
Die PPV führen wir im Regelfall ambulant mittels örtlicher Betäubung durch, lediglich bei komplexeren Fällen führen wir die PPV unter Vollnarkose durch. Der Behandlungsablauf eines PPV-Eingriffes gliedert sich im Wesentlichen in die folgenden drei Schritte:
Über winzige Zugänge werden die feinen Arbeitsinstrumente in den Glaskörper eingeführt (minimal-invasive Operationstechnik). Unter dem hochauflösenden Operationsmikroskop kann der Eingriff dann durchgeführt werden.
Der sog. Glaskörper, die gelartige Masse, die den Augenhintergrund ausfüllt, wird komplett oder in Teilen entfernt, damit an der dahinterliegenden Netzhaut die zur Heilung der individuell vorliegenden Erkrankung nötigen Arbeitsschritte durchgeführt werden können wie z.B. das Anlegen einer abgelösten Netzhaut oder das Ausräumen einer Blutung.
In einem letzten Schritt ist es oftmals medizinisch notwendig, Flüssigkeiten, Gas, Silikonöl oder auch Medikamente zur Stabilisierung in das Auge einzubringen, um den entstandenen Hohlraum aufzufüllen, den der entfernte Glaskörper hinterlässt.
Insbesondere bei Netzhautablösungen empfiehlt sich dabei der Einsatz von Silikonöl, das nach einiger Zeit wieder abgesaugt werden muss, um eine höhere Sehkraft zu erreichen und Komplikationen zu vermeiden. Gas und Flüssigkeit werden hingegen vom Körper durch eigene Flüssigkeit ersetzt. Im Rahmen des PPV-Eingriffs ist in manchen Fällen eine ergänzende Laserbehandlung der Netzhaut sinnvoll, um eine Vernarbung der wieder angelegten Netzhaut mit dem dahinterliegenden Gewebe herbeizuführen und so einer erneuten Ablösung vorzubeugen.